In der letzten Folge unseres spektakulösen Jahresrückblicks:
Die Hochphase des Jahres trug sich von April bis Juni zu –
einst eher sowas wie tapfere Lokalmatadore, die ganz bescheiden den musikalischen
Olymp des Osttiroler Oberlands darstellten, verschlugen uns unsere Wege hinaus
in die größten Dörfer Österreichs. Mit einem wahrlich großen Gig mit Kreisky im
IBK’er Weekender wurde das TKC-Frühjahr unter Krawall und Getöse eingeleitet. Beim
Heimspiel am East(er)rock-Festival in Lienz haben wir den Ansa zum Zwara
gemacht, der Butter-Lance hat unter seiner Maske Blut geschwitzt und der Benji
versteckte sich hinter einer Marihuana-Rauchwolke. War da nicht noch wer dabei?
Ups, den haben wir wohl vergessen!
Quasi schon routiniert, durften wir erneut das Weekender verstören und einen Lokalmischer hassen lernen, um dann mit unseren Freunden von den Goofballs und dem Coca Cola Brandwagen Graz zu bespielen – oder eben nicht.
Quasi schon routiniert, durften wir erneut das Weekender verstören und einen Lokalmischer hassen lernen, um dann mit unseren Freunden von den Goofballs und dem Coca Cola Brandwagen Graz zu bespielen – oder eben nicht.
Ein Rückblick - behutet und behaart am TU Sommerfest | Foto: Peter Pranter |
Juli
Eine Trauersause um die verkaufte Heimat später standen wir
nun breitbeinig im Juli. Doch unsere von den vorigen drei Monaten angeschwollenen
Gemächter konnten uns auch kein Dach über dem Kopf verschaffen. Wir standen da,
wo alle Musiker einmal stehen müssen: wir waren gut, wir hatten Ideen, nur
hatten wir sonst nichts. Also taten wir das, was jeder Musiker in dieser Phase
seines Schaffens tun würde: wir wandten uns ans Elternhaus.
Liebevoll wie Eltern halt sind, hat man uns im Haus der Familie
Grüner ein Räumchen zum Proben freigemacht. Inklusive fließendem Wasser und
Geschirrspüler. Mehr hätten wir wirklich nicht verlangen können. Wie sich
herausstellte, war der Sound in einer haushaltsüblichen Küche gar nicht mal so
schlecht, vor allem das Schlagzeug klang noch zwei Etagen höher und einige
Nachbarshäuser weiter weg ganz schön gut. Da hätte auch so mancher terischer
Nachbar gerne zugehört.
Unterdessen tauchte ein Interview mit uns, das wir im Zuge
eines unserer Innsbruck-Audienzen gegeben hatten, im Internetz auf. Da hatten
wir endlich mal Gelegenheit zu reden, ohne dabei unverständlich zu brüllen und
mit Holzstöcken und Plastikplättchen um uns zu schlagen. Das war schön. Da
redeten wir über uns, unsere Freunde, unsere Pläne, unsere Ansichten, unsere
Songs und noch vieles mehr. Sollte man sich echt anhören. Ich würd’s mir
anhören, wenn ich’s nicht schon kennen würde!
August
Es ist traurig, aber es ist wahr – im August gab’s nicht
allzu viel zu hören von uns. Man könnte es als unseren Urlaub betrachten,
hitzefrei, Summer of Love. Viele Feste, viele freigelegte Gläserböden, auch
viele viele Proben. Und Pläne, was hatten wir Pläne!
Mathias und Luk begannen, den Countdown bis zu ihrem Umzug
nach Wien zu zählen, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Zum Weinen
lachen halt. Doch während unsere angeschwollenen Hoden langsam wieder
schrumpften und unsere Probeküche ähnlich zu riechen begann wie unser alter
Proberaum, kam auch schon was Neues rein, auf das es sich hinzufiebern lohnte.
Die eine Marke mit dem kohlensäurehaltigen Getränk, wie hießen
die noch gleich. Coca Cola. Die luden im Zuge des Dolomitenmanns Lienz zur Ö3-Disco.
Und was für eine Band würde da besser passen als The Kill Candys mit ihrem
breiten Repertoire aus sowohl altbekannten Evergreen-Hits als auch dem neuesten
heißen Scheiß aus den Chartspitzen! PARTAAAAYYYYY!!11!!
Also hatte unser Dasein wieder einen Sinn – wir schärften
unsere Instrumente und Verstände für den letzten großen Gig des Sommers.
September
Irgendwann zu dieser Zeit gab’s dann mal einen Knall in
unseren Gehirnen. Wir hatten unsere drei fabulos gemasterten Aufnahmen noch in
der Hinterhand und hatten aus irgendeinem Grund bis dahin beschlossen, sie auch
nicht zu veröffentlichen, sondern „auf den richtigen Moment zu warten“. Ohne
langes Gerede beschlossen wir dann, dass dieser Moment gekommen war, und
folgende Fotoaufnahme entstand in den Finstrigkeiten unserer Küche:
Die einen spielen, wo die andern kochen - musizierende Geister suchen uns heim |
Sogleich kam der 4. September, und wir konnten nicht mehr
darauf warten, all die aufgestauten Erregungen, die Gefühle, die Weinen und die
Lachen endlich zum Erguss kommen zu lassen.
Und plötzlich war sie da.
Die Mut zur Phantasi EP.
Mut zur Phantasi EP | Download: https://soundcloud.com/thekillcandys/sets/mut-zur-phantasi-ep |
Was waren wir stolz. Ganze 3 Downloads am ersten Tag. Ein
Jahr voller Arbeit, voller Höhen und Tiefen, voller Herzblut und vor allem ganz
viel Warten ging in diesem Moment auf. Pures Glück durchzog unsere goldstrahlenden
Körper, unser Blut weiß wie Heroin. Noch am selben Tag bot uns Sony Music einen
Plattenvertrag an, den wir natürlich nicht annahmen.
Ne, Spaß.
Das Datum war natürlich nicht GANZ zufällig – am Folgetag
standen wir schließlich auf der Bühne am Lienzer Hauptplatz beim Dolomitenmann 2014. Dort durften wir
einen fulminanten Gig gemeinsam mit unseren Freunden von K.u.K alias AMS alias „Alles
mit Stil“ verbringen. Das hat wirklich gut funktioniert, super Stimmung, feine
Crew, sogar ein netter Mischer.
Mathias sieht den Drop kommen, Luk hebt schon mal ab, Björn konzentriert. Lichter über Lichter. |
Und wie es der Teufel so will, gibt’s auch Videomaterial.
Vielleicht gibt’s das ja demnächst online zu sehen, auf FB und YouTube und wie
sie alle heißen.
#thekillcandys #dolomitenmann #keepingsummeralive #rockendiebühne
#thekillcandys #dolomitenmann #keepingsummeralive #rockendiebühne
Jaja, so ging er zu Ende, unser letzter Gig des Sommers. Es war schön, sogar sehr schön, möchte man meinen.
Doch vom Jahresende ist
noch keine Rede. Schaltet auch das nächste Mal wieder ein, wenn wir
unser viertes Ass aus dem Ärmel ziehen und unser Jahres-Review zum
Höhepunkt bringen.
Bis dahin, nur das Beste euch allen,
die Fortsetzung steht schon am Horizont...